'
Emil Rysler, Architekt SIA: Bauten und Projekte als assoziierter Architekt der Burchkardt + Partner AG




Kantonsspital Chur
Chance zur Anpassung bestehender Strukturen

Projektwettbewerb "Kantons- und Regionalspital Chur - Neubau Bettenhaus D", 1992



Als drittes markantes Gebäude gesellt sich das neue Bettenhaus D (Rot) zu Hauptgebäude A und Bettenhaus C. Seine Integration bietet die Möglichkeit, Mängel, die den jetzigen Betriebsablauf beeinträchtigen, zu beheben bzw. erste Schritte in diese Richtung zu unternehmen. Folgende langfristigen Zielsetzungen zur Verbesserung der Bestehenden Strukturen leiteten den Entwurf: die Entflechtung der Verkehrsströme (z. b. Patienten, Besucher, waren} und die sinnfällige Gliederung der Funktionsbereiche (z.B. Pflege, Behandlung, Administration).






Gesamtanlage mit neuem Bettenhaus (Links), neuer Eingangshalle (Mitte) und neuem Kinderspital (Rechts)
Schematische Darstellung von Erschliessungssystem und Zonierung der Funktionen

Blau:
Fussgängererschliessung im Erdgeschoss

Grün:
Fahrbahre Erschliessung für Betten und Material im 1. Untergeschoss

Orange:
Trennung zwischen bedienten (Pflege, Behandlung) und dienenden (Administration, Hilfsbetriebe) Funktionen


Entflechtung der Verkehrsströme

Als talseitige Spange ergänzt das Bettenhaus D den Spitalkomplex nach dem ursprünglichen Wachstumsprinzip. Diese Abkehr vom einseitigen linearen Anfügen ermöglicht eine redundante Vernetzung der einzelnen Funktionsbereiche und ihrer zukünftigen Erweiterungen. Die zentrale Anbindung an die bestehenden Versorgungslinien ergibt ein kurzes, übersichtliches Wegnetz. Hauptgebäude und Eingang rücken in die Achse der neuen Erschliessungs-Magistralen, die den Eingang mit den beiden Bettenhäusern verbindet. Der zentrale Untersuchungs- und Behandlungsbereich erhält separate Zugänge für ambulante und für stationäre Patienten. Der heutige Hauptkorridor wird zur bereichsinternen Verbindung.

Neugliederung der Funktionsbereiche

Betriebsstellen ohne direkten Bezug zur Patientenversorgung sollen längerfristig zugunsten der Erweiterung von Schlüsselfunktionen aus dem zentralen Bereich ausgegliedert werden. Dazu gehören insbesondere das Zentrallabor und die Pathologie, deren Bindung an die Patienten hauptsächlich indirekter Natur ist (Laborproben).

In jeder Phase der zukünftigen Spitalentwicklung soll eine ganzheitliche Lösung entstehen mit sinnfälligen räumlichen Bezügen, die eine einfache Orientierung innerhalb des komplexen Organismus ermöglichen.





© Rysler - 2.11.2001